Netflix’ Dahmer – Sympathy for the Devil?

Die Welt liebt True Crime – solange nur darüber im Fernseher berichtet wird. Schön dramaturgisch aufbereitet. Selber erleben is irgendwie dann doch doof. Tatsächlich bildet die Schwemme aus Serienkiller-Dokus, Crime Podcasts, Krimis über wahre Tragödien und sonstigen medialen Aufbereitungen von tatsächlich passiertem menschlichen Elend das erfolgreichste Streaming-Genre.

Und hin und wieder geht eine Produktion einen Schritt weiter und zaubert ein bisschen mehr cineastische Magie auf die Mattscheibe. So jüngst mit dem Netflix-Megahit “Dahmer – Monster: The Jeffrey Dahmer Story”.
Eine morbide, weitgehend der Faktenlage sehr treue Aufbereitung der Serienmorde rund um den von Evan Peters verkörperten Killer, der vor allem in den späten 80ern und frühen 90ern zahlreiche Männer ermordete und anschließend mit den Leichen experimentierte. Kannibalismus, Lobotomie-Versuche, Zerstückelung …
Immer einen Marathon hinterher: Die Polizei und sonstige gesellschaftliche Institutionen, die Dahmer das Morden viel zu leicht gemacht haben.
Schwerer Stoff für Mainstream. Doch irgendwie hat Showrunner Ryan Murphy das morbide Thema von der reinen Sensationsgier lösen können und eine narrativ und inszenatorisch erstaunliche Serie abgeliefert.

Mit dem Release kamen allerdings diverse moralische Fragen auf, die auch Shitstorms aufgewirbelten.
Wir versuchen das schwierige Thema zu erörtern und machen dabei einige Abstecher zu anderen Serienkillern und in unsere Vergangenheit und unsere teilweise direkten Erfahrungen mit Kriminellen.

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